Suche
Close this search box.

Schnecken, alles voller Schnecken

Schnecken haben ihre wichtige Rolle im Ökosystem. Auch Nacktschnecken.

Häuserschnecken, die finden viele noch okay, sogar hübsch. Aber bei den Nacktschnecken, die den Salat wegraspeln, da hört der Spaß auf. Vor allem bei der Spanischen Wegschnecke. Ein dickes rotbraunes Ding, eingewandert aus Südeuropa und so schleimig, dass noch nicht mal die Vögel dran gehen. Heißt es. Bevor wir uns in Rage reden: auch wer sich mit Schnecken nicht anfreunden will, sollte die Fakten kennen über den Feind. Dann weiß man auch, wie ihm beikommen und verkämpft sich nicht an den falschen Fronten.

Schneckenalarm! Vor allem feucht warmes Wetter macht es den weichen Schleimern leicht, sich zu vermehren. Unsere Gärten voller leckerer Erdbeeren, Salatpflanzen und Sommerblumen locken sie in Scharen, manchmal über Nacht sind die Beete leer gefressen. Ein Anblick, bei dem uns das Messer in der Tasche aufgeht.

Wichtig ist aber: einen klaren Kopf zu behalten. Denn wer den Feind kennt, kann ihm besser beikommen. Das ist eine kleine Übung, aber es lässt sich lernen. Schaut gerne in mein Buch „Friede den Maulwürfen“, in dem ihr nicht nur Schnecken, sondern auch viele andere „Gartenplagen“ ganz persönlich kennen lernen könnt. Dadurch verschwinden sie zwar nicht, aber der Hass auf sie verschwindet. Damit das Gärtnern wieder Freude macht.

Was bei Schneckenalarm wirklich hilft, das klären wir in „Sigrids Artensprechstunde auf Birgits Biobalkon“. In der Folge „Schneckenliebe lohnt sich“ gibt es jede Menge Tipps, was akut und schnell hilft gegen Schnecken und was nicht. Vor allem erklären wir ausführlich, wie sich Garten und Balkon langfristig schneckenfraß-resistent gestalten und bewirtschaften lassen. Ja, das geht, auch in Schneckenjahren. Allerdings:  Wundermittel kennen auch wir nicht. Aber viele Möglichkeiten, sich trotz Schnecken und mit Schnecken die Freude am Gärtnern zu bewahren. In der Chatfunktion haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit nach dem allgemeinen Vortrag ihre ganz speziellen Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen. Außerdem gibt es zum Vortrag ein E-Book mit allen Infos noch mal zum Nachlesen und eine Checkliste zum Download für den schnellen Überblick. 

Der Vortrag „Schneckenliebe lohnt sich“ kostet neun Euro und hier geht’s zur Buchung.

Was – zumindest bei einer echten Schneckenplage  – nicht hilft ist teurer Schnecken-Schnickschnack. Zäune, Drähte, Plastikragen um einzelne Pflanzen. Das Aufbauen kostet Zeit und Arbeit – oft vergebens. Wegschnecken können klettern, kommen über Stock und Stein und schwimmen sogar durch Pfützen.

Auch Hausmittel wie Kalk, Kaffee oder Sägespäne helfen in warmen Regenwochen wenig bis nichts. Was man ausstreut ist schnell wieder weggewaschen und was trocken und bröslig sein soll, ist ständig nass und lässt sich prima überkriechen.

Gift verspricht rasche Hilfe, macht es aber langfristig oft nur schlimmer. Es trifft – direkt oder indirekt – auch immer schneckenvertilgende Tiere.

Dazu zählen Kröten und andere Amphibien, Siebenschläfer und Spitzmäuse. Auch viele Vögel fressen Schnecken, ebenso verschiedene Insekten, Käfer vor allem wie Glühwürmchen, Laufkäfer oder Mistkäfer. Das gilt nicht nur für das hochgiftige „echte“ Schneckenkorn, das auch Hunde, Kinder oder neugierige Igel umbringen kann. Sondern auch für das als „ungiftig für andere Organismen“ beworbene Schneckengift aus Eisen3Phosphat. Denn es wirkt zumindest auf den Organismus JEDER Schnecke. Egal, ob sie geschützt ist wie die Weinbergschnecke, hilfreich gegen Wegschnecken wie der Tigerschnegel oder im Garten überhaupt nicht verhaltensauffällig wird wie die kleinen Bänderschnecken, die Mehltau von unseren Zucchini und Rosenblättern weiden.

Am Ende gibt es weniger Schneckenfresser – und mehr Schnecken. Und im nächsten Jahr wird es noch schlimmer werden.

Kurzfristig hilft nur: Absammeln. Das ist die einzige Maßnahme, die effektiv ist und nicht alles nur noch schlimmer macht. Und wohin damit? Wer Hühner oder Enten hat, kann sie mit den Schnecken füttern; auch Störche nehmen die dicken Dinger gerne. Hartgesottene  schneiden die Schnecken durch, frieren sie ein oder ertränken sie – und geben sie dann auf den Kompost. Dort, weit in der hintersten Gartenecke, sind sie auch lebend gut aufgehoben. Hier gibt es so viel zu fressen, dass sie sich den weiten Weg ins Gemüsebeet nicht mehr zumuten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert