Libellen-Liebe

Euer Garten ist Wildbienen-freundlich? Dann sind jetzt die Libellen dran. Warum die Libellen? Weil sie einfach besonders sind.

Beim Insekten-Schützen sind Libellen oft unter dem Radar, sie gelten nicht als „wichtige“ Bestäuber und sind nicht so normschön wie Schmetterlinge.

Libellen sind Wunderwesen der Lüfte: Die Vorfahren der heutigen Arten lebten schon vor 300 Millionen Jahren, es waren vielleicht die ersten Lebewesen überhaupt, die fliegen konnten. Auch heute ist es ein Vergnügen, sie zu beobachten. Für ihren Nachwuchs brauchen sie Wasser, zwei Jahre leben sie als Larven am Grund der Gewässer oder zwischen Wasserpflanzen verborgen.

Sie fressen viel Kleinvieh und dienen zahlreichen Tieren als Nahrung – von Fischen und Amphibien bis hin zu Vögeln.

Dann klettern die Libellen-Larven am Schilf oder an Stängeln aus dem Wasser, enthäuten sich, lassen den Panzer aushärten und fliegen weg, zum Jagen und zum Fressen.

… und zur Partnersuche, natürlich. Libellen haben quasi das Herz erfunden.

In dieser Zeit sind Libellen nicht so eng an den Lebensraum Wasser gebunden. Auch wenn ihr keinen eigenen Gartenteich habt, könnt ihr sie zu euch in den Garten einladen. Libellen mögen lichte, besonnte, windgeschützte Standorte, mit vielen Blüten, an denen sich viele Insekten wie Fliegen und Mücken tummeln, die sie fressen können. Plätze zum Ruhen und Sonnen brauchen sie ebenfalls: gerne auf Totholz- und Steinhaufen, Blütendolden und Sträuchern.  

Schaut gern auch in mein Buch „Ein Garten voller Tiere“. Dort findet ihr noch mehr tolle Fotos, nicht nur von Libellen. Sondern auch von Eichhörnchen, Käfer, Gartenschläfern, Schmetterlingen, Igeln, Hummeln und das ein oder andere Tier, das ihr noch nie gesehen habt, ist bestimmt auch dabei. „Ein Garten voller Tiere“ bietet euch nicht nur einen einzigartigen Einblick in die Tierwelt, sondern ihr bekommt auch wertvolle Tipps, wie ihr die Natur in eurem eigenen Garten hautnah erleben könnt – und den zu einem wahren Paradies für Wildtiere machen könnt.

Gute Möglichkeiten, Libellen zu beobachten ist im Sommer an Teichen und langsamen Bächen, auch Friedhöfe sind oft gute Treffpunkte für Libellen. Hier könnt ihr sie zackig übers Wasser und über die Wiesen patrouillieren sehen, manche verknotet zum Herz. Oder auf einem Grabstein in der Sonne, ein bisschen Wärme tanken.  schöner Anblick.

Friedhöfe sind nicht nur ideal, um Libellen zu beobachten. Sondern für Tierbegegnungen aller Art.  Friedhöfe sind artenreiche Inseln mitten in der Stadt. Wildbienen, Schmetterlinge, Singvögel, Zauneidechsen oder Fledermäuse finden dort wertvolle Rückzugsräume. Zwischen den Gräbern werden sie wenig gestört. Mauern und Steine, Bäume und Sträucher bieten ihnen Unterschlupf, blütenreicher Grabschmuck, Efeu, Moos und Flechten jede Menge Futter.

Auch darüber habe ich ein Buch geschrieben: „Der Friedhof lebt“.  

Das Buch ist ein literarischer Spaziergang über den Lebensraum Friedhof mit vielen Tipps dafür, wie wir alle die Biodiversität auf dem Friedhof fördern können. Mehr zu diesem Thema auch auf KrautundBücher.de/Friedhof

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