Immer genug Wasser für alle im Garten - und nie zu viel
Wäre es nicht schön, unabhängiger vom wankelmütigen Wetter zu sein – und sich trotzdem über Blüten, summende Insekten, Vogelbesuch und satte Grüntöne freuen zu können? Ganz gleich, ob der Boden ausgedörrt oder durchweicht ist?
Ein kluger Umgang mit Regenwasser und das Schaffen kleiner Wasserstellen machen genau das möglich: Sie verwandeln den Garten in ein lebendiges, artenreiches Stück Natur, verbessern das Kleinklima und schaffen Lebensraum für durstige Tiere – und das mit wenig Aufwand, aber großer Wirkung.

Nie zu wenig, nie zu viel Wasser – klingt gut, oder? Leider ist in den letzten Jahren oft genau das Gegenteil der Fall. Monatelang regnet es zu wenig, das Gießen wird teuer und manchmal ist Wasser sogar rationiert. Maulwürfe und Eichhörnchen liegen dehydriert tot einfach auf dem Rasen. Dann wieder kommen viel zu viele Niederschläge auf einmal. Unwetter lassen Sturzbäche über die ausgetrocknete Erde rauschen, im Winter verwandelt Dauerregen den Garten in graubraunen Matsch.
Wäre es nicht schön, unabhängiger vom wankelmütigen Wetter zu sein – und sich trotzdem über Blüten, summende Insekten, Vogelbesuch und satte Grüntöne freuen zu können? Ganz gleich, ob der Boden ausgedörrt oder durchweicht ist?
Ein kluger Umgang mit Regenwasser und das Schaffen kleiner Wasserstellen machen genau das möglich: Sie verwandeln den Garten in ein lebendiges, artenreiches Stück Natur, verbessern das Kleinklima und schaffen Lebensraum für durstige Tiere – und das mit wenig Aufwand, aber großer Wirkung.
Wir selber haben auch etwas davon. Mehr Vögel, mehr Schmetterlinge, mehr Summen, mehr Leben im Garten soll genauso positiv auf die Lebenszufriedenheit wirken wie eine Gehaltserhöhung. Deshalb: Wasser im Garten das Beste, was wir auch für UNSERE Lebensqualität tun können. Je mehr Wasser, desto mehr Vögel werden wir im Garten haben. Schwalben zum Beispiel brauchen Wasser, um aus ihrem Nistmaterial baufähigen Matsch zu machen. Vögel können in kleinen Wasserpfützen baden, um sich zu kühlen, um die Federn zu pflegen – und um zu trinken. Dann bleiben euch auch mehr von euren Erdbeeren und Kirschen, denn Vögel fressen die saftig süßen Früchtchen auch, um ihren Durst zu löschen. Außerdem produziert Wasser Vogelfutter. Denn viele Insekten entwickeln sich im Wasser und bieten proteinreiche Mahlzeiten für die Küken.
Wasser ist Leben und reichlich Feuchtigkeit verändert das Kleinklima im Garten zum Positiven, Gemäßigten. Am Wasser wird es im Sommer weniger warm, im Winter seltener klirrend kalt. Wasser ist wie eine kleine natürliche Klimaanlage.
Aber: Kommen dann nicht viele Mücken?
Ja – und nein. Mückenlarven und andere Kleinstlebwesen wie Flohkrebse zum Beispiel können sich in wenigen Tagen bis Wochen vom Ei bis zum Eierlegen entwickeln, und das auch schon in einer Pfütze. Das stimmt. Die meisten Larven enden aber als Futter für Vogelküken, Libellen, Fledermäuse, bevor sie zum fertigen Insekt geworden sind. Je naturnäher euer Garten, desto mehr potentielle Mückenfresser beherbergt er. Auch Wespen mögen und brauchen Mücken.
… und was ist mit der Tigermücke?
Die Tigermücke taucht seit einigen Jahren jeden Sommer wieder in den Schlagzeilen auf. In ihren tropischen Herkunftsgebieten ist sie Überträgerin von Krankheiten wie Dengue oder Zika oder – und wegen ihrer gestreiften Beine leicht zu erkennen. Aber keine Panik: Wer hierzulande ein gestreiftes Stechmückentier sieht, hat meist eine harmlose heimische Ringelmücke vor sich. Die Tigermücke ist deutlich kleiner – und bei uns bisher nur punktuell nachgewiesen.
Was sind die Fakten: Alle Stechmücken sind Blutsauger, weil sie die Energie für die Eiablage brauchen. Und sie legen ihre Eier nicht nur in Regentonnen, sondern auch in Untersetzern, Astgabeln oder großen Blättern ab – je kleiner und stiller, desto lieber. Mücken sind wichtiges Futter für Vögel, deshalb bringt es wenig, alle Wasserstellen panisch zu beseitigen oder mit Gift zu arbeiten. Besser ist es, sich zu schützen: mit langer Kleidung, Moskitonetzen, Fliegengittern oder Spinnen in den Fensterecken – und indem man den Juckreiz nach einem Stich schnell abmildert, damit man nicht kratzt. Denn was viele nicht wissen: Auch unsere heimischen Mücken können Erreger übertragen, etwa bei unspezifischen Sommerinfekten. Zwar müssen dafür viele Bedingungen stimmen – unter anderem muss sich die Mücke erst selbst infizieren, lange genug überleben und sich weiterentwickeln – aber das Prinzip ist dasselbe wie bei tropischen Krankheiten.
Aber das ist nicht unser Thema hier. Wenn es euch interessiert: Mehr über Mücken, Zecken, Wespen und Co, wie man sich wirklich davor schützen kann, gestochen oder krank zu werden und wie es sich ansonsten gut mit ihnen auskommen und der Sommer genießen lässt, erfahrt ihr in „Sigrids Artensprechstunde auf Birgits Bio-Balkon“. In Folge 3 behandeln wir genau dies Thema: „Gefahr im Grünen Wohnzimmer“.
Drei einfache Wege zu mehr Wasser im Garten
Das Regenbeet – euer natürliches Versickerungsbecken
Ein Regenbeet fängt Regenwasser auf, etwa vom Dach oder von versiegelten Wegen. Die Erde wird dort so modelliert, dass sie wie eine flache Wanne wirkt. Manchmal hat man ja auch einfach so eine Ecke im Garten, die immer irgendwie matschig ist. Die bekommt jetzt ihren großen Auftritt. Statt Rasen oder Kies gibt es robuste Wildstauden, die mit wechselnd nassen und trockenen Phasen gut zurechtkommen. Das Beet läuft bei Starkregen nicht über, sondern nimmt das Wasser auf und gibt es langsam an die Umgebung ab. Gleichzeitig schaffen wir damit einen Lebensraum für Insekten, Amphibien und Vögel.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es in meinem kleinen EBooklet „Miniteich, Regenbeet, Sumpfecke & Co“, inkl. Bodenvorbereitung, Pflanzliste und Tipps zur Pflege.
Der Miniteich – kleines Wasser, große Wirkung
Schon eine flache Wanne mit Wasser genügt, um Libellen, Schmetterlinge und Vögel anzulocken. Wer in eine ausgediente Zinkwanne, Maurerbütt oder Teichschale eine bunte Auswahl heimischer Wasserpflanzen setzt, schafft im Handumdrehen ein kleines Feuchtbiotop. Selbst Balkon oder Terrasse bieten Platz für so einen Miniaturteich. Er kühlt die Luft, zieht Leben an und sieht auch noch gut aus.
Mehr dazu samt Pflanzenauswahl und Pflege-Tipps im E-Booklet „Miniteich, Regenbeet, Sumpfecke & Co“.
Die Sumpfecke – eine nasse Stelle mit Insekten-Garantie
Ein Sumpfbeet ist ein üppig bepflanzter, dauerhaft feuchter Bereich, eine Kuhle, die ihr mit Lehm, Ton oder Folie abdichtet, so dass das Wasser nicht sofort versickert. Passend sind hier Pflanzen wie Mädesüß, Blutweiderich oder die Sumpf-Schwertlilie. Vögel und Insekten können hier Matsche tanken für den Nestbau.
Wie genau das geht, zeigt ebenfalls das EBooklet „Miniteich, Regenbeet, Sumpfecke & Co“
Die besten Pflanzen für den Einstieg
Eine passende Kombination aus wenigen, robusten Arten genügt oft, um ein dauerhaft lebendiges Biotop zu schaffen. Für den Anfang reicht ein kleines Sortiment, die sich sowohl im Miniteich als auch im Regen- oder Sumpfbeet bewährt haben: Blutweiderich, Sumpf-Dotterblume, Mädesüß, Pfennigkraut, Sumpf-Schwertlilie, Wasserdost und Wasserminze. Diese Arten sind heimisch, pflegeleicht, kommen mit temporärer Nässe klar und bieten gleichzeitig Nektar, Futter und Deckung für unzählige Tierarten. Einige breiten sich gern aus, andere sind eher standorttreu.
Noch mehr Pflanzen für jede Wasser-Eventualität findet ihr, welche Wunder 🙂 im EBooklet „Miniteich, Regenbeet, Sumpfecke & Co“.

NOCH mehr Infos, nicht nur zu Wasserpflanzen oder zu Wasser im Garten, sondern zu ALLEN Pflanzen, die euren Garten klimafest und artenreich machen – ohne viel Arbeit – bekommt ihr in meinem Buch „Selbst ist die Pflanze“.
NOCH mehr Projekte für den klimafesten und artenreichen Garten, ob Käferkeller oder Freundinnen für die Forsythie, die euren Garten schnell und ohne viel Aufwand und vor allem ohne große optische Veränderung artenreicher und klimafester werden lassen, bekommt ihr in meinem Buch „Mein Garten mehr Arten“.
Die Bücher gibts überall, wo es Bücher gibt – und auch in meinem kleinen Online-Shop. dann sogar mit Widmung auf Wunsch.