Nistkästen, Igelhäuschen & Co

Wohin, wie rum, wie hoch? Die große Anleitung zum Aufhängen und Aufstellen

Nistkästen hat es nie genug. Denn natürliche Höhlen in alten Bäumen, Hecken mit Astgewirr oder Mauerritzen sind selten geworden. Auf solche Verstecke angewiesen sind nicht nur Vögel und die auch nicht nur zur Brutzeit. Sondern auch Gartenschläfer und andere Bilche, Fledermäuse, Igel, Wiesel, Kröten und Insekten freuen sich über ein sicheres und gemütliches Plätzchen. Zum Schlafen, im Winter und um Kinder groß zu ziehen. Damit die Tiere eure Wohnraum-Angebote möglichst gut nutzen können, gibt es ein paar Dinge zu beachten, was Höhe, Ausrichtung, Reinigung und Nistmaterial angeht.

Die Öffnung zeigt idealerweise nach Osten oder Südosten, nie zur Wetterseite. So bleibt es trocken und gemütlich. Es sollte aber auch nicht zu warm werden. Die Sommer werden heißer. Ein guter Platz ist windstill, halbschattig, ruhig. Nicht in die pralle Sonne, nicht in grelles Licht, keine Bewegungsmelder. Vögel und Bilche mögen es deshalb gern ein bisschen geschützt; vor allem wenn die Vögel Nischenbrüter sind. Das Einstiegsloch für Gartenschläfer zeigt am besten nach hinten, zur Wand oder zum Stamm. Dann können sie leichter reinklettern. Fledermäuse dagegen brauchen freie Anflugbahn. Ein Kasten im Efeudickicht werden sie nicht gut finden.

Eine Höhe von 2 bis 4 Meter sind optimal – hoch genug für Sicherheit, niedrig genug, um auch ohne Dachdecker-Ausbildung den Kasten aufhängen zu können. Ausnahmen gibt es auch hier: Mauersegler, Bussarde usw.: die wünschen sich ihre Nistplätze gerne höher.

Wildnis drumherum ist Schutz: Dorniges wie Brombeeren oder Weißdorn bietet den Tieren Schutz Nesträubern. Ja, auch die müssen fressen, aber eine faire Chance sollte jeder haben. Die Kästen sicherer machen: mit Maschendraht und stacheligen Ranken – dann können die kleinen Bewohner rein; die größeren Raubtiere aber nicht dran.

In wilden Gärten finden die Tiere außerdem auch passendes Nistmaterial. Das kann auch ein Grund sein, wenn die Kästen leerbleiben. Es gibt nichts zum gemütlich machen. Aber:  Keine Haustierhaare – sie sind zu grob, oft voller Zeckenmittel – und gefährlich für die kleinen Tierchen. Moos, alte Pflanzenfasern, Laub, Reisig – das ist perfektes Nistmaterial.

Manche Kästen bleiben leer – oder es zieht nicht oder nicht sofort das Tierchen ein, für das ihr den Kasten aufgestellt oder aufgehängt habt. Ein Nistkasten für eine Tierart ist kein Automatismus. Manchmal dauert es einfach, bis die Tiere merken, dass dort was Feines hängt.  Das ist kein Fehler und lLeer heißt nicht vergeblich: Nur weil die „Zielart“ dort nicht nistet oder überwintert, werden die Kästen oft trotzdem genutzt. Als Schutzraum bei Gewitter oder Kälte, oder vielleicht als Winterquartier von Ohrenkneifern oder Zitronenfaltern. Auch das ist alles wichtig.

Auch Hummeln oder Hornissen finden Nistkästen übrigens toll.

Das waren die Basics. Ausführlicher und für die einzelnen Tier-Spezialwünsche von Fledermaus bis Igelhaus könnt ihr das nachlesen in diesem Free-PDF: Zum Runterladen, Ausdrucken, Weiterverteilen: Aufhänge-Anleitung Nistkästen

Noch mehr Wissen: Wildnis zum Aufhängen

Wenn ihr tiefer einsteigen möchtet ins Thema – oder wenn ihr erstmal Nistkästen und Häuschen braucht, die ihr aufhängen und aufbauen könnt: Dann findet ihr in meinem kleinen Onlineshop dieses EBook: 

„Wildnis zum Aufhängen – Das große Buch der selbstgemachten Tierwohnungen“. 

Darin sind jede Menge Bauanleitungen für Nistkästen, Igelhäuschen, Igeltunnel in verschiedenen Varianten, gezimmert aus Holz und auch improvisiert aus Resten. Außerdem: Artenporträts und: Was Fledermäuse, Bilche, Vögel und Igel noch brauchen und wieso Wildnis so wichtig ist. 

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